Hier ist zu lesen, was mich gerade so bewegt. 

31.05.2022

Brachiale Rodung eines Waldstücks in Edemissen!

Dieser Tage mussten Bewohner von Edemissen ein trauriges Zeugnis des Umgangs mit der Natur in Edemissen zur Kenntnis nehmen.

Ein kleines Waldstück am südlichen Ortsausgang von Edemissen wurde brachial gerodet!
Luftaufnahme Waldstck Edemissen 200522_4.jpg(Bild Christian Meyer / Edemissen)

Niemand hatte sich bis dahin daran gestört, im Gegenteil:

Das Waldstück umgibt den südlichen Dorfrand von Edemissen.
Es bietet den Bewohnern im nahegelegenen Wohnquartier Schutz vor Lärm und Staub, der von der B444 tagtäglich die Siedlung erreicht.
Und nicht nur das: Das Waldstück ist in der ausgeräumten Landschaft ein Rückzugsort für schützenswerte Pflanzen und Tiere.

Ich fahre oft mit dem Fahrrad an diesem Bereich vorbei.
Besonders erfreut hat mich dieser Tage, dass dort eine Nachtigall gesungen hat.

Nun, was mich besonders stört:
In Niedersachsen gilt vom 01. April bis zum 15. Juli laut dem Niedersächsischen Waldgesetz die allgemeine Brut- und Setzzeit.
Denn nun beginnt z.B. die Nist- und Brutzeit für Vögel.
Fällungen und Schnittmaßnahmen an Gehölzen sind nicht erlaubt, um die Tiere nicht beim Nestbau oder beim Brutgeschäft zu stören.
Das Bundesnaturschutzgesetz regelt übrigens bundeseinheitlich in der Zeit vom 01. März bis zum 30. September Fäll- und Schnittverbote für Bäume und Hecken!

Leider gilt das nicht für “Wald”.

Ist der betreffende Bereich als Wald registriert?

Nun frage ich mich: Musste die Vernichtung dieses so wichtigen kleinen Waldstücks -wenn es denn Wald ist-  unbedingt sein, musste es jetzt sein?
Waldstueck kaputt 29052022_6.jpg
Ich mache da ganz große Fragezeichen!!!!

“Dringende” Fragen der Verkehrssicherungspflicht können es nicht gewesen sein, den die rund 100 Baumstümpfe wiesen keinerlei Auffälligkeiten auf.
Momentan sind die Holzpreise ziemlich im Keller, daher dürften die Einnahmen aus dem Verkauf des Holzes mit Glück die Kosten für die Erntemaschinen ausgleichen, also wirtschaftlich bringt die Rodung auch wenig bis nichts.
Die Bundesstraße wurde sogar für Tage gesperrt.

Angeblich hat die betreffende Forst-Interessentenschaft den Auftrag erteilt.
Das muss ja unglaublich dringend und wichtig gewesen sein.

Vor Ort traf ich Menschen, die das Ganze kopfschüttelnd und betroffen anschauten.
Im Ort redet man über die Zerstörung und wundert sich.

Was mit dieser Rodung besser für die Natur, für die Umwelt, werden soll, erschließt sich mir nicht.
Ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere wurde zerstört, der Sichtschutz, Lärm- und Staubschutz für die Wohnsiedlungen vor Ort ist weg.

Ich habe folgendes veranlasst:
Information an die Presse
Information  und Anzeige  an die Untere Naturschutzbehörde das Landkreises
Information und Anzeige an die zuständigen Behörden, z.B. die Ordnungsbehörden
Fragen an den Bürgermeister Tobias Faust

Möglich, dass die ganze Aktion legal gewesen ist.
Möglich, dass eine Wiederaufforstung geplant ist.

Aber es wurde während der Brut- und Setzzeit viel mehr zerstört, als für lange Zeit ersetzt werden kann.
Traurig, traurig!

Mein ausführlicher Bericht auf meinem YouTube-Kanal dazu:
https://youtu.be/Ed8bcAhHhWE

Admin - 18:31 @ Bürgernahe Politik


Nach oben!
 
E-Mail
Anruf
Infos
Instagram